Die Ausbildung zum/ zur „Kiezübungsleiter*in“ (im weiteren KiezÜL) will Menschen mit eigener Sporterfahrung aber ohne Qualifizierung in diesem Bereich in die Lage versetzen, niedrigschwellige gesundheitsorientierte Bewegungs-angebote in sozialen und nachbarschaftlichen Einrichtungen und auf bewegungsgeeigneten Freiflächen im öffentlichen Raum selbst anzuleiten. Zudem soll sie eine persönliche und berufliche Perspektive geben und kann – bei entsprechendem Interesse – den Weg zu einer Übungsleiter*innen-Ausbildung bei den Sport-verbänden ebnen.
Die Schulungen sind sehr praxisorientiert, vermitteln aber auch das notwendige theoretische Grundlagen-wissen, um Bewegungsgruppen anzuleiten. Der Schwerpunkt der Ausbildungsinhalte liegt dabei auf geeigneten Inhalten für Erwachsene und Senior*innen. 2019 wurde eine Qualifikation entwickelt, die den Schwerpunkt auf Kindergruppen legt.

In den Jahren 2019 und 2020 wurden außerdem in Kooperation mit dem Träger Outreach zweimal eine JuLeiCa-Ausbildung mit einem integrierten Sport-Modul ausgerichtet. Die qualifizierten Jugendlichen sollen als sogenannte „Junior Coaches“ aktiv werden.

Beschreibung der Zielgruppe sowie Zugangsweg/ Lebenswelt

Zielgruppe der Ausbildung sind engagierte Bürger*innen des ausgewählten Projektgebiets/ der Kommune und der näheren Wohnumgebung, die interessiert sind ehrenamtlich Bewegungsgruppen anzuleiten und/ oder für entsprechende Angebote zu werben.
Die Menschen sollten über eigene Sporterfahrung verfügen, aber noch keine Qualifizierung in diesem Bereich besitzen. Bevorzugte Zielgruppe sind erwachsene und ältere Menschen (35-75 Jahre), das Alter stellt jedoch kein Ausschlusskriterium dar.
Offenheit gegenüber Menschen verschiedener Kulturen ist Voraussetzung zur Teilnahme, ebenso wie eine gute deutsche Alltagssprache.
Der Zugang zur Zielgruppe erfolgt über eine aufsuchende Ansprache der im Gebiet ansässigen sozialen und stadtteilbezogenen Einrichtungen. Sollten auf diesem Weg nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden können, wird über lokale Zeitungen (z.B. Berliner Woche) für das Projekt geworben.
Teilnehmer*innenzahl der Ausbildung max. 12 Personen.

Verankerung der Ergebnisse / Nachhaltigkeit

Ziel ist, die aus den lokalen Einrichtungen gewonnen und nun ausgebildeten Übungsleiter* innen in Kooperation mit diesen Einrichtungen einzusetzen. Damit sollen im Projektgebiet/ in der Kommune dauerhafte niedrigschwellige Bewegungsangebote verankert werden. Gleichzeitig sollen die Einrichtungen und deren hauptamtlich Tätige für die Bedeutung von Kiezsport-Angeboten sensibilisiert werden. Persönliche Kontakte zu KiezÜL sollen den Aufbau weiterer Angebote erleichtern und auch die Stabilität bestehender Angebote durch die Möglichkeit von Vertretungen erhöhen.

Fotos: Sebastian Gabsch


Übersicht über die Ausbildungsinhalte und deren Umfang:

Themen

1. Selbsterfahrung mit gesundheitsorientierten Bewegungsangeboten
2. Spiele für jedes Alter
3. Biologische Grundlagen des Sports/ Krankheitslehre
4. Gesundheitsorientiertes Kraft- und Ausdauertraining – Theorie & Praxis
5. Methodik & Didaktik in Sportgruppen (Theorie & Praxis)
6. Trainings- und Bewegungslehre (Theorie & Praxis)
7. Praxis nach Wunsch (z. B. Bewegung im Park)
8. Eigene Erarbeitung und Anleitung von Übungen und Spielen

Die Idee zu dem Konzept stammt aus dem Jahr 2012 und wurde von BIPH – dem Vorgängerunternehmen des bisog – entwickelt und wird nun gemeinsam mit bwgt e.V. und Kiezsport Berlin e.V. umgesetzt.

Das Dozent*innen-Team besteht aus Sportwissenschaftler*innen, einer Sport- und Gymnastiklehrerin, einer Physiotherapeutin und Übungsleiterinnen für Präventions- und Rehabilitationssport.